Wie funktioniert das Gedächtnis?
Das Gehirn ist in vielen Bereichen leistungsfähiger als jeder Computer, trotzdem verschwinden tagtäglich viele Dinge aus unserem Gedächtnis. Tatsächlich ist ein Großteil der uns tagtäglich begegnenden Informationen nicht für die Ewigkeit bestimmt. Über die Stationen Ultrakurzzeitgedächtnis und Arbeitsgedächtnis gelangen nicht alle Informationen bis in das Langzeitgedächtnis, ein großer Teil wird unterwegs aussortiert.
Unser Gehirn besteht aus über 80 Milliarden Nervenzellen, die sich durch das Lernen ständig verändern. Innerhalb von Tagen bauen viele Zellen ab und kommen Neue dazu. Im Hirn findet ein ständiger Umbau statt. Dieses gigantische Geflecht macht zwar nur zwei bis drei Prozent des Körpergewichtes aus, verbraucht aber 20 Prozent unserer Energie.
Das Gedächtnis ermöglicht es uns, Informationen zu speichern, zu behalten und abzurufen. Es besteht aus mehreren Schritten, die zusammenarbeiten, um unsere Erinnerungen zu bilden.
Wer ein starkes Arbeitsgedächtnis hat, kann beispielsweise:
- schneller Probleme lösen
- sich mehr merken
- effektiver Lernen
- logischer Denken
- Stress besser bewältigen
Hier ist eine einfache Erklärung, wie das Gedächtnis funktioniert:
Enkodierung:
Enkodierung bedeutet, dass Informationen aus unserer Umgebung in eine Form umgewandelt werden, die das Gehirn versteht. Das kann durch Bilder, Geräusche oder Bedeutungen geschehen. Unsere Aufmerksamkeit ist dabei wichtig: Dinge, denen wir mehr Aufmerksamkeit schenken, werden besser enkodiert.
Speicherung:
Nach der Enkodierung werden die Informationen im Gedächtnis gespeichert. Es gibt drei Arten von Speicher:
- Sensorisches Gedächtnis: Speichert Informationen für sehr kurze Zeit (Millisekunden bis Sekunden).
- Kurzzeitgedächtnis: Speichert Informationen für einige Sekunden bis Minuten. Hier ist der Speicherplatz begrenzt.
- Langzeitgedächtnis: Speichert Informationen für lange Zeiträume (von Stunden bis lebenslang). Der Speicherplatz ist nahezu unbegrenzt.
Abruf:
Abruf bedeutet, dass wir gespeicherte Informationen wieder hervorholen. Das kann bewusst geschehen (z.B. wenn wir uns an ein Ereignis erinnern) oder unbewusst (z.B. wenn wir automatisch etwas tun, was wir gelernt haben). Der Abruf kann leichter sein, wenn wir Hinweise oder Kontexte haben, die mit der ursprünglichen Information verbunden sind.
Zusätzliche Faktoren:
- Vergessen: Manchmal können wir uns nicht mehr an Informationen erinnern.
Das kann passieren, weil die Erinnerung verblasst oder weil andere Erinnerungen stören. - Emotionen: Emotionen können beeinflussen, wie gut wir uns erinnern. Ereignisse, die starke Gefühle auslösen, bleiben oft besser im Gedächtnis.
- Wiederholung und Übung: Regelmäßiges Wiederholen und Üben von Informationen hilft, sie im Langzeitgedächtnis zu speichern.
Das Gedächtnis ist ein dynamischer Prozess, der von vielen Dingen beeinflusst wird, darunter unser Körper, unsere Psyche und unser Umfeld. Wir können unser Gedächtnis verbessern, indem wir verschiedene Techniken und Übungen anwenden, wie Gedächtnistraining, Verknüpfungstechniken und einen gesunden Lebensstil.
Ein trainiertes Gedächtnis ist die Grundsäule für Ihren Erfolg im Beruf und privatem Leben.